Moderne waschmaschine mit trommelreinigung versprechen mehr Hygiene und weniger Aufwand. Besonders beliebt: das Programm „Trommelreinigung“. Es klingt fast zu gut – eine Funktion, die automatisch Schmutz, Bakterien und Gerüche beseitigt. Doch was steckt wirklich dahinter? Und wo endet die Wirkung?
In diesem Artikel erfährst du, was Trommelreinigung tatsächlich leistet, wo sie sinnvoll ist – und welche Missverständnisse du besser vermeidest.
Was ist Trommelreinigung überhaupt?
„Trommelreinigung“ ist ein spezielles Waschprogramm – aber nicht für deine Kleidung, sondern für die Waschmaschine selbst. Es wurde entwickelt, um das Innenleben der Maschine hygienisch zu halten, vor allem:
- die Trommelwand
- den Bottich hinter der Trommel
- den Heizstab und Ablaufkanäle
Das Programm läuft ohne Wäsche, bei hoher Temperatur (60 °C oder mehr) und mit viel Wasser. Ziel ist es, Rückstände zu lösen – bevor sie zu einem Problem werden.
Was Trommelreinigung kann – und warum sie sinnvoll ist
1. Rückstände lösen, die du nicht siehst
Flüssigwaschmittel, Weichspüler und Kaltwäsche führen zu Ablagerungen im Bottich. Das Reinigungsprogramm entfernt diese Rückstände – bevor sich daraus Biofilm, Geruch oder Schimmel bilden.
2. Gerüche vorbeugen
Wenn du regelmäßig das Programm nutzt (etwa alle 1–2 Monate), beugst du muffigem Geruch effektiv vor. Besonders in feuchten, schlecht gelüfteten Waschküchen ein Vorteil.
3. Bakterien reduzieren
Hohe Temperaturen töten Keime ab, die sich bei niedrigen Waschtemperaturen ansammeln. Das ist besonders wichtig, wenn Allergiker im Haushalt leben.
4. Energieeffizienz erhalten
Ein sauberer Heizstab verbraucht weniger Strom. Die Trommelreinigung kann helfen, Kalk frühzeitig zu entfernen – bevor er sich festsetzt.

Was Trommelreinigung nicht ersetzt
1. Kein Ersatz für manuelle Pflege
Die Trommelreinigung reinigt den Bottich, aber nicht:
- die Türdichtung, wo oft Schmutzwasser steht
- das Waschmittelfach, wo sich Rückstände sammeln
- das Flusensieb, das sich schnell zusetzen kann
Diese Bereiche musst du selbst regelmäßig reinigen.
2. Keine Wirkung bei bereits starken Ablagerungen
Wenn die Maschine bereits riecht oder Schimmel sichtbar ist, reicht das Programm allein nicht mehr aus. Dann sind manuelle Reinigung und ggf. Reiniger notwendig.
3. Nicht jedes Programm wirkt gleich
Manche Hersteller bieten Trommelpflege nur bei 60 °C – das reicht nicht immer. Effektiv ist die Reinigung meist erst ab 90 °C.
Häufige Missverständnisse – und was wirklich stimmt
| Mythos | Realität |
| „Die Maschine reinigt sich komplett selbst“ | Nur bestimmte Innenbereiche werden gereinigt – außen und Dichtung nicht |
| „Einmal im Jahr reicht aus“ | Besser: alle 30–40 Waschgänge oder 1× im Monat |
| „Nur alte Maschinen brauchen das“ | Gerade neue Maschinen mit Eco-Programmen brauchen mehr Pflege |
| „Es hilft auch bei Geruch, der schon da ist“ | Nein – es beugt vor, beseitigt aber nicht jede Geruchsquelle |
So nutzt du die Trommelreinigung richtig
- Starte das Programm ohne Wäsche
- Wenn möglich, bei 90 °C
- Zitronensäure oder Maschinenreiniger kann zusätzlich helfen
- Danach: Tür und Waschmittelfach offen lassen, damit alles trocknet
- Ergänze regelmäßig durch manuelle Pflege (Dichtung, Fach, Sieb)
Fazit: Hilfreich – aber kein Ersatz für alles
Die Trommelreinigung ist ein sinnvolles Programm, das deine Waschmaschine länger frisch und funktionstüchtig hält – wenn du es regelmäßig nutzt und mit anderen Pflegeschritten kombinierst.
Sie nimmt dir Arbeit ab, aber nicht jede Verantwortung. Wer sie als Teil eines Pflegesystems versteht, profitiert doppelt: von hygienischer Wäsche und einer Maschine, die länger hält.